Witzwort vertellt

66: Amtsschreibmaschine auf großer Reise

Das Witzworter Dorfarchiv befindet sich in dem Raum, der früher als Amtsstube diente. Hans Peters („Hans Amt“) residierte hier bis 1998. Seitdem müssen die Witzworter, wenn sie aufs Amt wollen, nach Friedrichstadt oder Mildstedt reisen.

Vom Amt „geerbt“ hat die Archivgruppe neben Bleistiften, Amtsbriefbögen und dem Tresor (s. Witzwort vertellt Nr. 53) auch eine Schreibmaschine vom Typ Olympia. Sie stammt vermutlich aus den 1970er Jahren und ist ein schweres Tischmodell. Ihr Innenleben ist zumeist aus solidem Metall. Hergestellt wurde sie in den Olympiawerken in Wilhelmshaven. Nachdem sie nun zwanzig Jahre untätig im Abstellraum unter ihrer Abdeckhaube schlummerte, hat sie sich dieses Jahr auf ihre bisher weiteste Reise begeben, um in Düsseldorf Herzstück der Kunstausstellung „Blackout“ zu sein. Dazu schreibt der Künstler Achim Schmacks, der in Düsseldorf und auf dem ehemaligen St. Johannishof in Reimersbude lebt:

Im Zentrum der Ausstellung steht ein Tisch, auf diesem Tisch befindet sich die Olympia-Schreibmaschine aus der Archivgruppe. Der Künstler lädt die Besucher ein, ihre Gedanken zur Ausstellung oder zum Thema niederzuschreiben. Die Schreibmaschine funktioniert, ohne Energie, ohne Internet, jeder Besucher kann dort seine Nachrichten hinterlassen. 1040 Kilometer hat die Schreibmaschine zurückgelegt, von Witzwort nach Düsseldorf und wieder zurück. Temperaturen von 12 Grad bis 32 Grad , wurde durch die Stadt transportiert, eingepackt und wieder ausgepackt und ist trotz „Blackout“ unversehrt und einsatzbereit. Es war eine tolle Erfahrung, besonders für junge Menschen, diesen „Dinosaurier“ der Kommunikation zu bedienen und „Gedanken“ zu hinterlassen. (…) Die Olympia hat sich gut gemacht in der Ausstellung und hatte ganz bestimmt ihren Spaß, wieder einmal gebraucht zur werden ;-)

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