Witzwort vertellt

43: Vor 61 Jahren: Klassenausflug nach Hallig Hooge

In den Reisetagebüchern der Schule Ingwershörn (siehe Witzwort vertellt Nr. 38) findet sich auch ein Bericht über einen Klassenausflug mit Lehrer Johannes Hahn und seiner Frau nach Hallig Hooge im August 1953.

Jule Stahl berichtet: „Als wir auf Hooge ankamen, war es recht diesig und wir hatten zum Laufen gar keine Lust. Es sah ja sowieso nicht viel anders aus, als bei uns. Plötzlich merkten wir, dass Thea fehlte.“ Emilie Voß ergänzt: „Werner und Manfred kehrten um und wollten Thea suchen. Sie kamen auch schon nach 20 Minuten mit ihr an. Thea hatte uns verloren und war auf dem Motorschiff geblieben, das nach Amrum und Langeneß abgefahren war. Dann hatte sie es gemerkt und dem Kapitän gesagt. Er war dann noch einmal umgekehrt und hatte Thea abgeladen.“

Über das Halligleben und den Einzug des technischen Fortschritts schreibt Reimer Peters: „Auf Hooge sind viele neue Maschinen zu finden: elektrisches Licht, Mähmaschinen, Harkmaschinen und andere Maschinen mehr. Diese Modernisierung wurde von Peter Diedrichsen durchgeführt. Darum hatte sich auch ein Halligdichter so mit Peter Diedrichsen erzürnt. Dieser Halligdichter war immer dagegen, dass die Hallig Hooge gegen das Meer geschützt werden sollte. Der Halligdichter (Wilhelm) Lobsien mochte lieber das Natürliche. Peter Diedrichsen, dem Hooger, war die Hallig lieber, als Lobsien seine Dichtungen von der Hallig. Darum setzte Peter Diedrichsen sich auch so für die Befestigung der Hallig ein. Da liegt der tiefe Grund, dass sich Peter Diedrichsen mit Lobsien entzweite.“

Die Zeichnung stammt von Manfred Manthe und zeigt die Klasse aus dem Ausflugsschiff „Stadt Husum“, das er übrigens sehr wirklichkeitstreu dargestellt hat. Dieses Schiff – 26,4 Meter lang und fünf Meter breit – war 1912 für die Fahrt auf Flüssen gebaut worden. Seit 1937 setzte es die Husumer Motorschiffsgenossenschaft unter dem Namen „Stadt Husum“ ein. Nach der Nutzung im Krieg als Küstenwachboot der Marine fuhr die „Stadt Husum“ dann wieder durch die Insel- und Halligwelt. 1963 sank das Schiff nach einem Werftaufenthalt mitten im Husumer Hafen und war nicht mehr herzurichten.

Quelle: Kreisarchiv Husum, Husumer Nachrichten

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