Witzwort vertellt

8. Ohlfeld – das alte Feld

Der Lehrer Ludwig Oesau schreibt in seiner Witzwort-Kladde: „Dieses Gebiet vom Walldeich an über Witzwort, Osterende, Oldenswort, Tofting, Tönning, Kotzenbüll, Kating, Katharinenheerd, Welt, Vollerwiek und Garding ist uraltes Land und mehr eine Insel gewesen als eine Hallig nach Art von Föhr, Sylt, Amrum vor der Bedeichung.

Auf diesem ganzen Gebiet finden wir keinen Koog und keinen Deich. Nur sehr hohe Fluten gingen über diese Insel hin, wie heute noch über die Halligen. Sie genügten aber, um das Land mit einer Schlickschicht von 30-40 cm, stellenweise mehr, zu überziehen. Aber unter dieser Schlickschicht liegt an vielen Orten der feinste, weiße Dünensand.
In einschlägigen Büchern wird auch von der Gardinger Geest, der Witzworter Geest usw. gesprochen (Koop, S.29). Koop schreibt auch im Eiderstedter Heimatbuch (Garding 1936, S.38) über einen Brandungswall, als den man den Vorgeeststreifen ansprechen kann, der unter der Marsch von Witzwort liegt und sich nordwärts zum Lundenberger Sand fortsetzt.
Als eine solche Insel hat dieses ganze Gebiet beständig im Kampf mit dem Meer gestanden. Im Süden musste die Südereider, im Osten und Norden die Nordereider und im Westen der Hever abgewehrt werden. Diese mit vielen Wasserläufen durchzogene Insel zeigt auch die mit viel Fantasie gezeichnete Karte, die aus dem Jahr 1240 stammen soll. Als erster Schutz  gegen die Nordereider wurde dann der Deich von Büttel bis zum Kikerikiberg gebaut.“     
In Oesaus Notizen fand sich eine Kopie der beschriebenen Karte. Koop hat sie 1933 nach einer uns unbekannten Vorlage gezeichnet und mit folgendem Titel versehen: „Eiderstedt – Deichlinie um 1200 mit den älteren Kögen, Warfen und Kirchen, den Wasserläufen und Geestzügen“. Ein Ausschnitt der Karte ist hier abgebildet.

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